Publiziert: 8 Mai 2016
Erst eine der vielfältigen kalten Kreationen eines Tessiner Eismeisters machen Wochenend und Sonnenschein so richtig schön.
Weil Menschen seit jeher höchst erfindungsreich sind, wenn es ums Geniessen geht, wundert es nicht, dass man schon vor gut zwei Jahrtausenden auf die Idee kam, der äusserlichen Wärme des Mittelmeerraums von innen entgegenzuwirken: durch Kälte. Alexander der Grosse (356-323 v. Chr.) belohnte seine Offiziere mit Gletschereis, vermischt mit Wein oder Honig, Fruchtsaft oder Milch. Auch die Köche Kaiser Neros (37-68 n. Chr.) verstanden sich aufs Mixen: Sie aromatisierten den kalten Gaumenkitzel mit zerdrückten Himbeeren oder damals exotischen Früchten und Gewürzen, wie Zitronen, Orangen, Zimt und Ingwer.
Noch heute gelten die Nachfahren der alten Römer als Top-Profis, wenn es um eisige Gaumenfreuden geht. Ein echter "Maestro Gelatiere" ist ein Meister seines Fachs, und in dem Wort "Gelato artigianale" steckt nicht nur "ars", die "Kunst", sondern auch viel Handarbeit. Diese hohe Tradition treibt in der italienischen Schweiz ihre eigenen, lokalen Blüten. Neben internationalen Klassikern wie Stracciatella, Amarena-Kirsch und Vanilleeis, verwenden Tessiner Eiskünstler auch einheimische Spezialitäten, um ihre Kreativität auszudrücken: die beste Schokolade der Welt, die bekanntlich aus der Schweiz kommt, oder "Farina bóna", ein pudriges Maismehl aus dem Onsernonetal, das der süssen Köstlichkeit ein einmaliges Röstaroma verleiht.
Dass man sein Fach hier wirklich versteht, hat 2010 der Tessiner Tiziano Bonacina bei der Eis-WM in Rimini bewiesen: Er holte mit der Schweizer Mannschaft Silber. Allgegenwärtig sind natürlich auch im Südkanton Vanille, Erbeer, Nuss und Co. Doch die Maestri experimentieren fleissig weiter. Zunehmend nachgefragt werden neue Sorten, etwa mit Käse, Safran oder zartem Gemüse – damit auch der nächste heisse Sonnentag voller genüsslicher Überraschungen sei.
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